Ja zu Renovierung! Nein zu Abriss!

HouseEurope! will Häuser und Gemeinschaften erhalten, eine gerechtere und lokalere Bauindustrie schaffen, Energie und Ressourcen sparen und die Geschichte und Erinnerungen unserer Baukultur bewahren. Renovierung und Umbau sollen in Zukunft die Norm sein, denn die Potentiale bestehender Gebäude sind enorm!

Unsere Häuser stehen zum Abriss! Unsere Häuser stehen zum Abriss! Unsere Häuser stehen zum Abriss! Unsere Häuser stehen zum Abriss!

Heute werden viele Gebäude nicht als Wohnräume, sondern als Spekulationsobjekte behandelt. Finanzspekulation führt dazu, dass Millionen von Quadratmetern leerstehen und verfallen oder abgerissen und ersetzt werden. Von funktionierenden Einfamilienhäusern bis hin zu verlassenen Industrie- und Bürogebäuden: Für Immobilienspekulanten steht jedes Gebäude zum Abriss!

Bis 2050 werden wir so rund 2 Milliarden Quadratmeter Bestandsfläche in Europa abreißen. Das entspricht der Hälfte des Wohnraums in Deutschland oder mehr als dem gesamten Wohnraum von Paris oder Berlin. Stattdessen werden wir Milliarden von Quadratmetern neue bauen, als Ersatz für das, was bereits da war. Das schafft soziale, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Probleme, da Abrisse immer einen Verlust von Wohnungen, Arbeitsplätzen, Energie und Geschichte bedeuten.

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Das soziale Problem: Verlust von Wohnraum

Wir reißen bestehende Gebäude ab, in denen mehr als 50 Millionen Menschen bequem untergebracht werden könnten. Die harte Realität ist, dass jedes Jahr unzählige Menschen ihr Zuhause aufgrund von Abriss und steigenden Preisen für Neubauten verlieren. Besonders bedauerlich dabei: Erstens werden bestehende Gebäude meist aus keinem anderen Grund als dem eines finanziellen Gewinns abgerissen. Die Mieter werden vertrieben, weil es rentabler ist, abzureißen und neu zu bauen, als das bestehende Gebäude zu renovieren oder zu erhalten. Zweitens: Selbst wenn neue Wohnungen gebaut werden, können die ursprünglichen Bewohner aufgrund der exorbitant gestiegenen Kosten oft nicht zurückkehren.

Das wirtschaftliche Problem: Verlust von Arbeitsplätzen

Im Baugewerbe profitieren vor allem die großen Unternehmen von Abriss und Neubau. Kleine und mittlere Unternehmen haben die Möglichkeit, durch Renovierungs- und Anpassungsprojekte zu florieren. Zweiundneunzig Prozent der Architekturbüros in Europa bestehen aus nur ein bis fünf Mitarbeitern. Bei einer Renovierungsrate, die sich verdreifachen müsste, um alle EU-Bürger unterzubringen, würden diese kleineren Büros finanziell von der Zunahme der Projektmöglichkeiten profitieren.

Das ökologische Problem: Verlust von Energie

Unsere gebaute Umwelt birgt eine beträchtliche graue Energie, die unzählige Tonnen CO2 umfasst. Mit jedem Gebäude, das wir abreißen, verschwenden wir die gesamte Energie, die bereits in seinen Bau investiert wurde. Der Gebäudesektor ist für ein Grad (von drei Grad) oder ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich. Allein die Gebäude in der Europäischen Union sind zusammengenommen für unglaubliche 36 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Aber das Problem geht über die Emissionen weit hinaus.

Das kulturelles Problem: Verlust von Geschichte

Durch den Abriss von Gebäuden geht deren historische und kulturelle Bedeutung verloren, was zu einem Verlust des kulturellen Erbes und der Identität von Gemeinschaften führt. Durch den Erhalt und die Renovierung bestehender Strukturen bewahren wir eine greifbare Verbindung zu unserer Vergangenheit und unserem kulturellen Erbe.

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Unser System ist darauf ausgelegt, Gebäude abzureißen und neue zu bauen. Dieser Ansatz wird durch fehlende Vorschriften und Anreize zugunsten des Neubauens noch gefördert. Bestehende Gebäude werden durch hochpreisige Immobilien ersetzt, die Profitmaximierung über das Gemeinwohl stellen. Das Verhältnis zwischen Spekulation und Sanierung und den Bedürfnissen von Gemeinschaften und der Umwelt ist jedoch komplex.

Natürlich ist Fortschritt für unsere Gesellschaft wichtig, doch muss auch sichergestellt werden, dass dieser nicht auf Kosten bestehender Gemeinschaften, lokaler Wirtschaftskreisläufe, unserer Umwelt und unserer Baukultur geht. Unser Ziel ist es daher, die schädlichen Praktiken der spekulativen Immobilienentwicklung zu beleuchten, die der Grund für den Abriss sind und sich auf jeden einzelnen von uns auswirken.

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Grund 1: Profit geht vor Gemeinschaft

Die Verlockung erheblicher finanzieller Gewinne kann manchmal die Bedürfnisse der Gemeinschaft oder den sozialen Wert bestehender Strukturen überschatten. Gebäude, die als Gemeindezentren oder erschwingliche Wohnungen dienen, können verkauft und abgerissen werden, um Platz für Luxuswohnungen, Einkaufszentren oder Büros zu schaffen, wodurch sich das soziale Gefüge von Stadtvierteln verändert.


Grund 2: Gentrifizierung und Erneuerung

Wenn Stadtteile im Trend liegen oder für die Stadterneuerung vorgesehen sind, werden häufig ältere Strukturen, die manchmal einen historischen oder kulturellen Wert haben, durch neue Entwicklungen ersetzt, die eine wohlhabendere Bevölkerungsgruppe ansprechen. Dies kann die Immobilienwerte in dem Gebiet in die Höhe treiben, oft auf Kosten der alteingesessenen Gemeinden.


Grund 3: Wahrgenommene Modernität

In manchen Fällen werden Neubauten im Vergleich zu älteren Gebäuden als attraktiver oder moderner empfunden, selbst wenn letztere strukturell solide und funktional sind. Das Streben nach Modernität und der Wunsch, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe oder Klientel anzuziehen, kann Bauträger dazu veranlassen, Gebäude abzureißen und neu zu bauen.

Grund 4: Grundstückswert vs. Gebäudewert

In erstklassigen Gegenden übersteigt der Wert des Grundstücks oft den Wert des Gebäudes selbst. Ein älteres Gebäude auf einem Grundstück kann weniger Einkommen generieren oder einen geringeren Wert haben als das potenzielle neue Gebäude, das es ersetzen könnte. Die spekulative Vision dreht sich oft um den Abriss bestehender Gebäude, um Platz für dichtere, höhere oder modernere Konstruktionen zu schaffen, die höhere finanzielle Erträge versprechen.


Grund 5: Steuerliche Anreize und Vergünstigungen

In bestimmten Ländern gibt es steuerliche Anreize für Neubauten oder Erschließungen, so dass es für Eigentümer finanziell vorteilhaft ist, abzureißen und neu zu bauen.
 Um von den Abschreibungsvorteilen zu profitieren, werden funktionierende Gebäude oft abgerissen und durch neue, manchmal kleinere Gebäude ersetzt. Diese neuen Vermögenswerte ermöglichen es den Eigentümern, die Steuern für ihre Portfolios zu optimieren. Bei dieser Strategie wird finanziellen Gewinnen Vorrang vor dem Raumnutzen eingeräumt.

Grund 6: Spekulationsblasen und Risiko

Wenn sich die Immobilienmärkte aufheizen, kann sich eine Art Herdenmentalität einstellen, bei der jeder ein Stück vom "nächsten großen Ding" haben will. In einem solchen Umfeld können selbst funktionale und genutzte Immobilien zu Zielen für den Erwerb und die Sanierung werden, angetrieben durch den spekulativen Glauben an mögliche zukünftige Gewinne.


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Was sind die versteckten Kosten von Abriss und Neubau? Was sind die versteckten Kosten von Abriss und Neubau? Was sind die versteckten Kosten von Abriss und Neubau?

Die Bauindustrie hat einen erheblichen Einfluss auf unser Leben, und es ist daher dringend erforderlich, dass über ihren Einfluss auf unseren Alltag gesprochen wird. Die Bauindustrie ist einer der profitabelsten und wichtigsten Märkte in der EU, aber auch einer der größten Verursacher von CO2-Emissionen und einer der größten Energieverbraucher. Nach Angaben der Europäischen Kommission sind Gebäude für etwa 36 % der CO2-Emissionen und 40 % des gesamten Energieverbrauchs in der EU verantwortlich und werden im Jahr 2021 35 % der energiebezogenen Emissionen innerhalb der EU ausmachen. Darüber hinaus erzeugt der Bausektor mehr als 35 % des gesamten Abfalls in der EU.

Dennoch halten wir an einem System fest, in dem es billiger ist, etwas Neues zu kaufen, als sich um das Alte zu kümmern. In diesem System hat der finanzielle Gewinn Vorrang vor dem Wohlergehen der Menschen und des Planeten. Ein System, in dem Renovierung und Anpassung gegenüber Abriss und Neubau in den Hintergrund getreten sind.

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Das mag in der Vergangenheit funktioniert haben, als die Ressourcen scheinbar unendlich vorhanden waren und der Neubau billiger, schneller und einfacher war als die Sanierung bestehender Gebäude. Doch die aktuelle Material- und Energieknappheit zeigt uns, dass dieses System nicht mehr funktioniert. Deshalb ist der Bausektor der Dreh- und Angelpunkt des sozialen und ökologischen Wandels, und alle Beteiligten - von der Immobilienbranche über die Architekten bis hin zur Bauindustrie - müssen die Risiken des Abrisses und das Potenzial der Sanierung erkennen.
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Nein zu Abriss! Ja zu Renovierung! Nein zu Abriss! Ja zu Renovierung! Nein zu Abriss! Ja zu Renovierung! Nein zu Abriss! Ja zu Renovierung!

↘︎ Abriss zerstört Lebens- und Wohnraum und vertreibt Gemeinschaften.
↘︎ Abriss zerstört Arbeitsplätze und stellt Profit über Menschen.
↘︎ Abriss zerstört Materialien und verschwendet Energie.
↘︎ Abriss zerstört Erinnerungen und schadet Nachbarschaften.

↗︎ Renovierung rettet Lebensraum, indem sie die Preise stabil hält.
↗︎ Renovierung rettet Arbeitsplätze, indem sie lokale Märkte stärkt.
↗︎ Renovierung rettet Energie, indem sie das Vorhandene bewahrt.
↗︎ Renovierung rettet Erinnerungen, indem sie das Bestehende wertschätzt.

Renovierung lohnt sich! Renovierung lohnt sich! Renovierung lohnt sich! Renovierung lohnt sich! Renovierung lohnt sich!

Das Renovieren von öffentlichen und privaten Gebäuden birgt ein enormes Potenzial. Das Ziel der EU-Mitgliedstaaten, den Gebäudebestand bis 2050 zu sanieren, lässt sich in konkrete Zahlen fassen: Derzeit sind nur 25 % des europäischen Gebäudebestands renoviert, was bedeutet, dass 75 % der Arbeit noch vor uns liegt. Bei der derzeitigen jährlichen Renovierungsrate von 1 % würde es dreimal so lange dauern, wie wir haben, um die vereinbarten Ziele zu erreichen. Wir stehen also vor der Realität: Wir müssen die Renovierungsrate verdreifachen, um unsere Ziele zu erreichen!

Um dies zu erreichen, müssen wir den Wert der bestehenden Gebäude erkennen und ihrer Renovierung Vorrang einräumen. Renovieren ist eine großartige Lösung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen, CO2-Emissionen zu reduzieren und Erinnerungen und Gemeinschaften zu bewahren. Dieser Wandel braucht Zeit. Wir haben dafür einen einfachen, aber konkreten Fahrplan entwickelt: Bewahren, Anpassen, Renovieren, Umgestalten.

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Bewahren: Wiederverwenden statt Abreißen

Wir plädieren für den Erhalt bestehender Gebäude und der investierten Werte: Sozial, Ökonomisch, Ökologisch und Kulturell. Ziel ist der Wiederverwendung Vorrang vor dem Abriss zu geben und damit den ersten Schritt in Richtung sozial-ökologischer Transformation für alle zu tun.

Umbauen: Anpassen statt Aufgeben

Durch den Umbau bestehender Gebäude und ungenutzter Räume kann dem europäischen Gebäudebestand ein neuer Zweck und eine neue Geschichte gegeben werden. Ziel ist es, ungenutzte Gebäude anzupassen und so das Potenzial des vorhandenen Gebäudebestands zu stärken.

Renovieren: Bauen für die Zukunft

Durch die Renovierung, Reparatur und Pflege bestehender Gebäude werden Abfälle und CO2-Emissionen reduziert. Ziel ist es, zukunftssicher zu renovieren, d.h. es muss vorausschauend gebaut werden, um unnötigen Materialverbrauch zu senken.

Transformieren: Neue Werte für den Bestand

Wir fordern die Transformation bestehender Gesetze und Anreizsysteme im sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Sinn. Unser Ziel ist es, einen legislativen Rahmen zu schaffen, der soziale und ökologische Ziele durch wirtschaftliche Anreize zusammenbringt.

Wir befinden uns in einem Teufelskreis. Wie können wir also einen Wandel erreichen und die Realität verändern? Die EU hat die Möglichkeiten, dies zu tun. Mach mit!

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Wie erreichen wir den Wandel? Wie erreichen wir den Wandel? Wie erreichen wir den Wandel? Wie erreichen wir den Wandel?

Viele Menschen, Gruppen und Organisationen setzen sich bereits für eine soziale und ökologische Transformation unserer Gebäude ein. Wir von HouseEurope! möchten diese lokalen und nationalen Initiativen unterstützen und gemeinsam auf europäische Ebene heben.

Aus diesem Grund haben wir die Europäische Bürgerinitiative (EBI) ins Leben gerufen. Eine EBI ist ein Instrument der direkten Demokratie, das ermöglicht, neue oder verbesserte Rechtsvorschriften vorzuschlagen. Wenn eine Million EU Bürgerinnen und Bürger aus mindestens sieben Ländern ein Anliegen unterstützen, muss die Europäische Kommission den Vorschlag prüfen und eine Arbeitsgruppe bilden. Durch diesen Prozess kann die Bevölkerung EU-Politik direkt mitgestalten und kritische Themen angehen.

Gemeinsam fordern wir neue EU-Gesetze, für Renovierung und Umbau statt Abriss und Neubau. Um unser Ziel zu erreichen, brauchen wir Deine Unterstützung. Melde Dich für unseren Newsletter an, unterstütze unsere Initiative und erzähle deinen Freunden und Kollegen von uns! Gemeinsam können wir Europa lebenswerter für alle machen!

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